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MIM-Designguide für Konstrukteure

Der Parmaco MIM-Designguide vermittelt Konstrukteuren, die sich mit der MIM-gerechten Auslegung von Bauteilen beschäftigen, in leicht fasslicher Form die wesentlichsten Informationen und Hilfestellungen. Hier finden sie Tipps und wichtige Hilfestellungen zu Teilekonstruktion, Verarbeitungstoleranzen, Materialspezifikationen und Konstruktionsempfehlungen.

Spritzgiessgerechte Geometrie – Kanten und Körperecken

  • Kanten sollten nach Möglichkeit verrundet werden um das Fliessverhalten zu verbessern, Kerbwirkungen sowie die damit verknüpften Spannungsspitzen zu reduzieren und das Risiko einer Bildung von Rissen am Teil zu reduzieren.
  • Aus dem gleichen Grund sollten auch Ecken möglichst verrundet werden.
  • Materialanhäufungen sollten nach Möglichkeit vermieden werden. Das spart nicht nur Kosten und Gewicht, sondern verringert auch Risiken bezüglich Lunkerbildung, Einfallstellen sowie innerer Spannungen. Zudem verkürzt dies auch die Prozesszeiten.

Spritzgiessgerechte Geometrie – Wanddicken

  • Am gesamten Bauteil sollten konsequent einheitliche Wanddicken eingehalten werden.
  • Materialanhäufungen führen zur Bildung von Lunkern, Einfallstellen und Verzug. Zudem verschlechtern sich dadurch die Toleranzen, was den Kalibrieraufwand erhöht.
  • Übergänge nach Möglichkeit sanft gestalten.

Spezielle Geometrien – Gewinde (Formgebung erfolgt bereits im Spritzgiesswerkzeug)

  • Aussengewinde lassen sich relativ einfach durch die Form darstellen. Im Bereich der Trennebene ist eine Abflachung vorzusehen.
  • Innengewinde werden mithilfe eines beweglichen Kerns erzeugt, der nicht gerade gezogen, sondern mithilfe einer Ausdrehvorrichtung "herausgeschraubt" wird.

Spezielle Geometrien – Innensechskant und Konturen

  • Bei Bohrungen und Durchbrüchen können mithilfe entsprechend geformter Kerne nahezu beliebige Konturen wie Rundloch, Innenvierkant/ Sechskant/ Torx etc. realisiert werden. Hierbei sind auch sehr komplexe, unsymmetrische Profile darstellbar. Möglich sind sowohl Durchgangs- als auch Sacklochbohrungen.

Spezielle Geometrien – Profile (auch in kleinsten Dimensionen)

Das MIM-Verfahren ermöglicht die gratfreie Herstellung von komplexen Oberflächenprofilen. Voraussetzung hierfür ist lediglich, dass die entsprechende Geometrie entformbar ist.

Schriften & Gravuren

Bezüglich der Realisierung von Schriften und Gravuren bestehen zahlreiche Möglichkeiten

  • Schriften erhaben oder vertieft
  • Firmenlogos
  • Symbole
  • Artikelnummern
  • Textfelder & Warnhinweise
  • Datumsuhr: Produktionsdatum (Monat, Jahr)

Geometrische Einflüsse – Abstützen überragender Bereiche


  • Verzug verhindern, indem die Teilegeometrie in sich geschlossen wird.
  • Verzug verhindern, indem am Teil eine passende Standfläche vorgesehen wird.

Teilegeometrie vor und nach Optimierung

Zu den besonderen Vorteilen des MIM-Verfahrens zählen die zusätzlichen Freiheitsgrade für den Konstrukteur. Häufig wurden Teile, die als MIM-Ausführungen angefragt werden, vom Konstrukteur ursprünglich als Dreh-/Frästeile ausgelegt. Das bedingt entsprechende Einschränkungen, weil die Möglichkeiten und Grenzen dieser Zerspanungsprozesse berücksichtigt werden müssen. So werden beispielsweise in Richtung der Längsachse orientierte gerundete Konturen meist zylindrisch ausgelegt, weil diese Form auf Drehmaschinen am einfachsten realisiert werden kann. Beim MIM-Verfahren kann man dagegen die Vorteile einer diesbezüglich freien, nur an der Bauteilfunktion orientierten Geometrieauslegung nahezu kostenlos nutzen. Im Spritzgiesswerkzeug können Facetten, Materialaussparungen, unrunde Bohrungen, Ausrichtrippen usw. ohne Mehrkosten gleich mit erzeugt werden. Durch generelle Anpassung der Wanddicken auf bis zu 2 mm schafft man ideale Voraussetzungen für das Füllen des Teils beim Spritzgiessen und erzielt zugleich in erheblichem Umfang Einsparungen bei den Materialkosten.